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Auf den Spuren von Indiana Jones und vielem mehr-Jordanien

Aktualisiert: 7. Dez. 2021

Jordanien? Wo ist´n das? Ist da nicht Krieg? Viel Unwissen herrscht über diese kleine Perle im Nahen Osten, doch für mich stand schon vor der Pandemie fest: Da will ich mal hin. Als Kind der 80er Jahre, war ich geprägt von Indiana Jones und wollte schon immer die mystische Atmosphäre von Petra erkunden.

Über Frankfurt ging es in 4,30 Stunden nach Amman. Schon bei Anflug in der Nacht konnte man erahnen, dass diese Stadt hinter ihren endlosen Lichtern mehr zu verbergen hatte, als ich dachte.


Nach 3 Stunden Schlaf startete ich zu einer Erkundung der fremden Metropole. Amman ist eine dieser Mega Citys, die vor Verkehr und Menschen überquellen. Gerade in der Altstadt bewahrt es sich aber ein traditionelles Stadtbild mit flachen, lehmfarbigen Bauten. Unter den Menschen zeigt sich ein modernes Jordanien, welches sich ,obwohl umgeben von Kriegsschauplätzen in den Nachbarländern, aufbegehrt, um einen modernen und dennoch traditionellen Balanceakt zwischen den Kulturen zu vollführen. Westlicher Kleidungsstil trifft auf muslimisch religiösen. Handys sind allgegenwärtig und Rauchen tut irgendwie auch jeder.






Besonders hervorzuheben in Amman sind die Citadelle und das römische Theater. Eindrucksvolle Monumente aus vergangenen Zeiten! Nehmt euch einen Guide direkt vor Ort, wenn ihr nicht nur durch die Ausgrabungen schlendern wollt. Sehr ratsam ist auch ein Spaziergang durch den Basar in der Altstadt, der einen mit seinen orientalischen Gerüchen, Gold und allerlei Waren zum Kauf förmlich zwingt. Trinkt frisch gepressten Zuckerrohrsaft, meine Skepsis hat sich sofort nach dem ersten Schluck gelegt.





Am nächsten Tag sollte die Reise ins Wadi Rum folgen. Die meisten Touristen wählen hierzu die Anreise per Bus, ich habe mich für einen ca 35 minütigen Flug von Amman nach Aqaba entschieden, um dann per Taxi in ca 1 Stunde zu meinem Camp in der Wüste zu gelangen. Schon angekommen in Aqaba, sieht man die sich bergig formende Landschaft und den endlosen Sand, die Städte verschwinden gänzlich am Horizont und man erreicht das Wadi, welches wie aus einem anderen Universum scheint. Ich kann verstehen, dass auch Hollywood diesen Ort für sich entdeckt hat, denn die Kulisse aus Sand und Gestein bietet für Filmemacher unerschöpfliches Potenzial. Versteckt finden sich im Schatten großer Granitfelsen viele Camps mit Hubble Zelten, die sicherlich für jeden Geschmack Ihren Komfort bieten, um die Nächste in der Wüste zu verbringen.



Das Wadi bietet eine einzigartige Ruhe, nach der ich sehnlichst gesucht habe. Wenige Gäste hatten sich in mein Camp verirrt und am Abend ergab sich beim traditionellen Beduinenessen tolle Gespräche. Zu orientalischer Musik und Shisha (mein erstes und letztes Mal) endeten spannender Anreiset in die Wüste aber man sollte sich nachts aus seinem Zelt trauen um einen Sternenhimmel zu genießen, der so klar ist, dass man voller Ehrfurcht auf das Firmament blickt.


Mein Ausflug nach Petra sollte mein großes Highlight dieser Reise werden und an Tag 3 wurde ich zeitig in Aufbruchsstimmung versetzt. Nach knapp 1,5 Stunden Fahrt vom Wadi Rum nach Petra/ Wadi Musa, betrat ich voller Spannung die Stätte. Schon die ersten Meter schreitet man voller Faszination und Schweigen, schon hier finden sich unzählige Fotomotive, so dass man die heissen Sonnenstrahlen, die auf einen herunterscheinen, vergisst. Der gepflasterte Weg windet sich mitten durch hohe Felsen und je nach Sonneneinstrahlung ergibt sich ein atemberaubender Blick- stets nach oben.



Nach einigen km hat man das Gefühl, dass die alten Nebataer sich für den passendsten Ort entschieden haben, um dann an der Treasury ( "Die Schatzkammer") anzugelangen. Der Blick richtet sich sofort auf dieses in Stein für die Ewigkeit eingebaute Monument. Es herrscht Getümmel und Trubel am Vorplatz, aber dennoch ist es ein sehr bedächtiger Ort und man spürt an jedem Ankömmling dass er/sie sofort in den Bann gezogen wird. "Als ob Indiana Jones gleich aus der Pforte schreiten und mit dem heiligen Gral davoneilen will,"flüstert mir ein amerikanischer Tourist beim Vorbeigehen zu.

Pflichtprogramm: Die Schatzkammer aus der Höhe des gegenüberliegenden Felsen zu sehen. Der Weg nach oben kann alleine bestritten werden und es gibt verschiedene Routen. Ich entschied mich für die weniger besuchte, dafür aber deutlich anstrengendere, für die es sich lohnt, kletterfest zu sein oder zumindest festes ,trittsicheres Schuhwerk anzuhaben.




Die 10 Minuten Strapazen sind es wert,ungestört kann man sich auf einem Teppich am Rande des Felsen sitzend nochmals vor Augen führen, was Menschen in vormaligen Zeiten für Leistungen vollbracht haben müssen, solch ein Denkmal zu erschaffen.Über das gesamte Gelände von Petra , an jeder Ecke ,hinter jedem Felsen stecken sprachlos machende Bauwerke,die am Ende gekrönt werden mit 850 Stufen, die einen zum Kloster hinaufführen.



Völlig erschlagen von dem was ich gesehen hatte, ging es totenstill zurück ins Camp und nach Umsatteln auf einen Jeep, startete ich in eine Sonnuntergangssafari durch das Wadi Rum.

Und ich dachte ich hätte mein Tageshighlight schon gesehen, aber das Wadi alleine schon ist seine Reise wert. Ob riesige Sanddünen oder Felsen, die anmuten als hätten Menschen an ihnen Hand angelegt, das Gefühl der Stille und der Einklang mit dieser einzigartigen Umgebung, haben mich tief beeindruckt. Den Sonnenuntergang habe ich mir auf einer Sanddüne mit zahlreichen Gästen aus aller Welt angesehen, im Hintergrund spielten die Beduinen Musik und zum süssesten Tee, den ich je getrunken habe, endete mein GROSSER Petra Ausflug.




Die Beduinen konnten meine Skepsis gegenüber einer Kameltour zum Sonnenaufgang nicht verstehen und ich wurde überredet am nächsten Morgen um 5.30 Uhr loszuziehen. Im Herbst ist es in der Wüste kühler als man glauben mag, also ging es schwer bepackt mit einem aus Schafwolle bestehenden Mantel durch das Wadi und ich konnte ein letztes Mal den Sand um meine Ohren fliegen lassen um einen fantastischen Sonnenaufgang bei süßem Tee zu erleben.



Zurück in Amman,startete ich meinen Tagestrip übers Land zum Toten Meer. Mein Zwischenstop war am Mount Nebo. Hier blickt man von einer Anhöhe aus bei idealem Wetter bis nach Jerusalem,das Heilige Land liegt einem zu Füssen und man spürt, dass hier eine tiefe spirituelle Welt unter einem ausgebreitet liegt. Man blickt auf ein Tal, welches endlos scheint und der Legende nach soll Moses hier gestorben sein.




Über Serpentinen geht es dann den Weg hinunter zum Toten Meer. Es ist ja kein Meer, sondern ein See , der 426m unter dem Meeresspiegel liegt und damit die tiefgelegenste freigelegte Stelle der Erde ist. Baden kann man es nicht wirklich nennen, es ist eher ein Floaten im salzkonzentrierten Wasser und: ja man kann ein Buch im See in Ruhe lesen.



Müde von der Pandemie habe ich versucht, 1 Woche dem nachzugehen was mich am glücklichsten macht. Tief beeindruckt von unglaublich freundlichen Menschen und einer einzigartigen Natur, bin ich auch nach einigen Wochen immer noch sehr berührt von den Erinnerungen an Jordanien.


„Petra ist der herrlichste Ort der Welt“ – und jede Beschreibung sei sinnlos, da sie der Wirklichkeit nicht gerecht sein könnte: So schwärmte T. E. Lawrence alias „Lawrence von Arabien“ von Jordaniens unglaublicher Felsenstadt.

Yaetani Jordanien!



Auf zu neuen Abenteuern!




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